LTE – der nächste Breitband-Flop für’s Land?

Gestern hat der zweitgrößte deutsche Kommunikationsanbieder Vodafone auf der IFA die Tarife für das „Internet der 4. Generation“ vorgestellt. Diese wurden bereits mit Spannung erwartet, da von der Telekom außer einer Einweihungsfeier für den ersten LTE-Sender in Kyritz bisher keine Informationen kamen. Sollten sich die „großen 3“ der Branche aber einig sein, was die Tarife angeht, steht schon jetzt fest: LTE wird anfangs genau so ein Flop wie UMTS es war. Wie bei UMTS gibt es keine echte Flatrate, sondern nur Tarife zwischen 10 und 30 Gigabyte – absolut unangemessener Ersatz selbst für eine DSL2000-Leitung.

Hier die Tarife:

  • Internet „Flatrate“ mit bis zu 50 MBit/s | 30 GB Highspeed-Volumen | 69,99 € pro Monat
  • Internet „Flatrate“ mit bis zu 21,6 MBit/s | 15 GB Highspeed-Volumen | 49,99 € pro Monat
  • Internet „Flatrate“ mit bis zu 7,2 MBit/s | 10 GB Highspeed-Volumen | 39,99 € pro Monat

Wie man sehen kann sind die Preise exorbitant hoch, vor allem wenn man sich vergegenwärtigt, dass man als Kunde völlig allein in einer Funkzelle sein muss, um die „bis zu 50 MBit/s“ auch zu bekommen. Nun, gegen 7,2 MBit/s ist ja auch nichts zu sagen, allerdings dürfen auch hier maximal 7 Personen geichzeitig in einer Funkzelle aktiv sein, zudem sind 10 Gigabyte wohl absolut lachhaft in Zeiten von Internet-TV, 10 MPixel-Fotos und Youtube 1080p. Zudem ist es möglich, dass der Anbieter hier gegen die Vergaberichtlinien für die digitale Dividende verstößt, da mindestens 1 MBit/s garantiert sein müssen und Vodafone auf 384 KBit/s drosselt, wenn das „Highspeed-Volumen“ verbraucht ist. Die Bundesnetzagentur sollte in dieser Richtung mal Untersuchungen anstellen.

Ach so, und die Nutzungsbedingungen enthalten noch diesen „netten“ Passus:
»Die Nutzung der Tarife für Voice over IP und Peer-to-Peer Kommunikation ist nicht gestattet.«

Ergo: kein VoIP, kein ICQ, kein Torrent, kein Skype… Netzneutralität adé (trotz der ganzen Diskussionen).

Fazit: Vodafone, u fail hard. Die Zeichen der Zeit, eine Chance sich vom ewig Ersten Telekom abzusetzen, nicht erkannt. Eine weitere nützliche Technologie, die durch Tarifgestaltung obsolet wird – genau wie UMTS damals. Hoffen wir, das rosa T macht diesemal nicht alles genau so (falsch).

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