Wieder einmal ist der Betreiber der chinesischen WoW-Server NetEase an der dortigen Publikationsbehörde GAPP gescheitert. Nach Blizzards Wechsel von The9 (dem vorherigen chinesischen Betreiber) zu NetEase im Juni musste eine neue Betriebserlaubnis für WoW erteilt werden. Die staatsnahe GAPP verweigerte diese jedoch bis umfangreiche Änderungen seitens Blizzard vorgenommen wurden. Eigentlich dachte man bei Blizzard, dass nun alle Probleme aus dem Weg geschafft wären – doch weit gefehlt. Aus bisher nicht klar gewordenen Gründen („Verstöße gegen die Vorgaben der GAPP“) verweigert die Behörde weiterhin die Freigabe des Spiels und kassiert dafür sogar aus der eigenen Regierung, vom Kultusministerium, Schelte. Dort hieß es: „Das Recht, Online-Spiele zu regulieren, liegt allein bei unserem Ministerium“ und die GAPP lehne sich mit ihrer Betriebsverweigerung zu weit aus dem Fenster.
Während sich also die Behörden in Kleinkriegen ergehen sollte Blizzard vielleicht die Konsequenz ziehen, die sich schon lange aufdrängt (Blizzard wurde in den vergangen Jahren schon mehrmals gezwungen, extra für den chinesischen Raum kostspielige Anpassungen vorzunehmen) – nämlich die Geschäfte mit China ganz einzustellen. Aus einer Position der Stärke heraus – Blizzard hat die Mini-Abogebühren aus China nicht nötig – verhandelt es sich doch sehr viel besser. Leider scheuen viele westliche Unternehmen (ganz im Gegensatz zu den Chinesen selbst) sich aus Angst, die dortigen Behörden zu verärgern, eine solche Position zu beziehen.