Das Braufest – Gefahr für die Gesellschaft?

braufest_0Frei nach dem Motto „Jeder blamiert sich so gut er kann“ hat sich Christa Merfert-Diete von der deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren zum Alkoholkonsum in WoW während des Braufestes geäußert: „Das Spiel unterläuft damit eindeutig das Jugendschutzgesetz“. Die Kritik bezieht sich dabei darauf, dass WoW ab 12 Jahren freigegeben ist, also können schon 12-Jährige virtuell mitsaufen – das Wörtchen virtuell scheint allerdings für die Mitarbeiterin der Haupstelle keine Bedeutung zu haben. „Werte der realen Welt werden infrage gestellt,“ davon ist sie überzeugt. Zudem würden „Gesetze konterkariert“ und „die Gefahr des Alkoholkonsums verharmlost.“ Ähnlich sieht es auch das Bundesfamilienministerium: „Aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes sind jegliche Angebote mit der Botschaft, Saufen, um zu gewinnen sehr kritisch zu sehen“, erläuterte das Ministerium gegenüber der Münsterländischen Volkszeitung.
Nun dieser Aussage mag man vielleicht noch bedingt zustimmen, allerdings haben die werten Damen und Herren in ihren Ministerien scheinbar die Wirklichkeit wieder einmal total verschlafen. Während sie sich Sorgen über Anstiftung zum Alkoholkonsum in virtuellen Welten sorgen machen werden Jahr für Jahr „im RL“ mehr Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung in die Krankenhäuser eingeliefert und immer mehr der 10-15 Jährigen konsumieren regelmäßig Alkohol. Statt sich dieses ernsten Problems anzunehmen geht die Politik wieder einmal den leichteren (weil kostenlosen) und medienwirksamen Weg, eine virtuelle Welt zu beschuldigen. Dass sie dabei von Leuten unterstützt wird, die eigentlich als Experten auf den Feld des Drogenmissbrauchs angesehen werden müssen, zeigt nur, wie wenig sich diese Leute mit der Realität von Computerspielen auseinandergesetzt haben.

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