Der US-amerikanische Hacker (bitte nicht mit der „Scene“ oder kommerziell orientierten Crackern verwechseln) und Hardware-Spezialist George Hotz ist gut gerüstet für die Klage, die Sony momentan gegen ihn konstruiert. Auf einem extra eingerichteten Blog hatte der 1989 in Glen Rock (New Jersey) geborene „geohot“ vorgestern zu Spenden für seinen Verteidigungsfonds aufgerufen. Sony fährt für das Verfahren fünf seiner Top-Anwälte auf, Hotz konnte bisher aus Geldmangel nur zwei verpflichten. Das sollte nun vom Tisch sein, bereits heute gab er auf dem Blog bekannt, dass seine Kriegskasse ausreichend gefüllt ist.
Der Hacker war mit seinen Jailbreaks für das iPhone und das iPad quasi über Nacht weltbekannt geworden und wird seit dem Hack der bis dato als unknackbar geltenden Playstation 3 schon fast als Genie angesehen. Doch auch schon vor seiner Zeit als Hacker hatte Hotz einen guten Ruf in der wissenschaftlichen Community. Im Jahr 2005 nahm Hotz am Wettbewerb der ISEF (International Science and Enginieering Fair) von Intel teil. Er erreichte mit seinem Projekt „The Googler“ die Endrunde. Im Jahr 2007 wurde sein Projekt „I want a Holodeck“ beim gleichen Wettbewerb mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Für seinen am 3. Januar veröffentlichten PS3-Hack (inklusive PS3 Root Key) will Sony ihn nun vermutlich auf Grundlage des DMCA verklagen. Ob ein solches Verfahren Aussichten auf Erfolg hat ist momentan noch nicht abzusehen, der DMCA enthält durchaus auch Schrankenbestimmungen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Glück, denn Sony versucht hier durch Einschüchterung und Druck die Veröffentlichung legalen Codematerials zu verhindern. Zudem hat Sony mit der PS3 das Versprechen ausgeliefert, es wären andere Betriebssysteme lauffähig und diesen Support dann einfach eingestellt. Das ist nicht korrekt und der Hack hat dem Nutzer die Freiheit zurückgegeben, die ihm von Rechts wegen zusteht. Gäbe es in der EU bereits Sammelklagen (hier ist ein neues Gesetz in Planung) hätte es höchst wahrscheinlich eine gegen Sonys Geschäftsgebahren gegeben.
Bis dahin liegt es in der Hand der Konsumenten, Produkte von „Bullys“ wie Sony zu meiden und für eine Weiterverbreitung der Infos zu sorgen. Mit dem Geldbeutel stimmt man immernoch am schnellsten ab. Und das Internet vergisst nicht…